Gute Nacht, Hermann
Er war vorm Fernseher eingeschlafen
und jetzt rauscht das Ding vor sich hin
Er war viel zu müde, um auszumachen
und dann fand er das Rauschen schön
Er träumte vom Meer und vom blauen Himmel
draußen goß es wie immer in Strömen
im Ascher, ein Zigarettenstummel
auf dem Glastisch, ein Bild von seinen Söhnen
Die hatte er schon sehr früh gezeugt
und er weiß nicht, ob er es heute bereut
Der eine wurd' Schlosser, so wie er
der andere trinkt lieber Bier
Da kommt seine Frau verschlafen herein
im Nachthemd aus Diolen
Sie knipst die Glotze aus, sagt streng:
Hermann, du mußt ins Bett gehen
Und artig trottet er hinter ihr her
seinen Traum hat er längst vergessen
Und morgen früh steht er dann wieder sein' Mann
in irgend 'nem Werk in Essen
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